Ableitstrom

In modernen Anlagen werden immer häufiger Frequenzumrichter eingesetzt. Diese verursachen betriebsbedingt Ableitströme gegen Erde. Ein Fehlerstromschutzschalter (FI-Schutzschalter) behandelt Fehlerströme und Ableitströme gleichermassen, so dass bei entsprechender Höhe des Differenzstromes eine Auslösung erfolgen muss.

Die Informationen auf dieser Seite sollen helfen, die Zusammenhänge zwischen unerwünschten Auslösungen von einem FI-Schutzschalter durch Ableitströme beziehungsweise Fehlerströme zu verstehen. Sowie einige Möglichkeiten zur Reduktion der Ableitströme aufzeigen.

Ableitströme
Ableitströme sind betriebsbedingte Ströme überwiegend kapazitiver Art. Sie fliessen zum Beispiel aufgrund von Entstörmassnahmen durch Kondensatoren in EMV-Filtern oder über die Kapazität langer abgeschirmter Leitungen zu Erde. Mit einer Analysemessung lassen sich die Differenzströme analysieren und gezielt ihre Wirkung auf FI-Schutzschalter vom Typ B betrachten. Mit den entsprechenden Massnahmen lassen sich die Ableitströme reduzieren beziehungsweise kompensieren.

Massnahmen
Schaltet man Filter zwischen FI-Schutzschalter und Frequenzumrichter werden die Ableitströme in den Taktfrequenzen auf ein Minimum reduziert. Der Betrieb von einem oder mehreren Frequenzumrichtern an einem FI-Schutzschalter ist somit problemlos möglich. Mit einem speziellen Gerät (Leakcomp) welches ebenfalls zwischen FI-Schutzschalter und Frequenzumrichter angeschlossen wird, lassen sich die Ableitströme der EMV-Filter in den Frequenzumrichtern auf ein Minimum reduzieren.

Normative Anforderungen zur Reduktion der Ableitströme

Gemäss NIN 5.3.1.3.3 (Vermeidung von unerwünschtem Abschalten)
Zitat: „Um unerwünschtes Abschalten durch Schutzleiterströme und/oder Erdableitströme zu vermeiden, darf deren Summe auf der Lastseite der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) nicht mehr als das 0,4-fache des Bemessungsfehlerstroms I Dn betragen. Gegebenenfalls muss eine Aufteilung der Stromkreise auf mehrere Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) erfolgen.“